Der Mere-Exposure-Effekt

Der Mere-Exposure-Effekt bzw. Effekt der bloßen Darstellung, 1968 entdeckt von Robert Zajonc, ist die Tatsache, dass allein durch die mehrfache Darbietung von Personen, Situationen oder Dingen die Einstellung eines Menschen zu diesen Dingen positiv beeinflusst werden kann. Bloße Vertrautheit erzeugt Attraktivität und Sympathie. Voraussetzung ist allerdings, dass die Bewertung bei der ersten Darbietung nicht negativ ausfiel; in diesem Fall wird durch wiederholte Darbietung die Abneigung stärker.

Das Auftreten des Mere-Exposure-Effekts wird in der Regel mittels erhöhter Verarbeitungsflüssigkeit, „Fluency“, erklärt. Die Verarbeitungsflüssigkeit steigt mit der Häufigkeit der Verarbeitung, d.h. die Verarbeitung wird schneller, leichter und effizienter. Fluide Verarbeitung geht mit positivem Affekt, also einem leicht guten Gefühl, einher, was zu einer positiveren Bewertung des häufig verarbeiteten Stimulus zu führen scheint.

Im Marketing führt dieser Effekt zu der Erkenntnis, dass beispielsweise kurze, mehrmalige Wiederholungen einer Produktwerbung mittelfristig dazu führen, dass ein beworbenes Produkt oder eine Dienstleistung positiver vom Konsumenten wahrgenommen wird (auch unbewusst).

Die Theorie, dass mehrmalige Begegnungen mit einer Person des bevorzugten Geschlechts die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass man diese attraktiv findet, ergänzt Ansätze über den Einfluss räumlicher Nähe und den Einfluss von genereller Ähnlichkeit der Interessen. Beides, Nähe und Ähnlichkeit in den Interessen, führt zu vermehrten Begegnungen.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Mere-Exposure-Effekt. Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar.